MMM 2018 Runde 3

Hallo liebe Schachfreunde des SK Neuperlach!

Hier der Bericht der Ex-Spielleitung zum gestrigen heimischen MMM-Groß-Event

Unsere Zweite bekam es mit der in der Liga führenden Ersten Mannschaft von SC F.X. Meiller zu tun, der sie nominell (nach DWZ) mit fast 100 Punkten im Schnitt deutlich unterlegen war.  Und genau so startete auch der Wettkampf: Unser Gast ging flott mit 4:1 in Führung.

Zu diesem Zeitpunkt wettete wohl, insbesondere mit Blick auf Erikas Brett 7, kaum noch jemand auf einen Teilerfolg unsere Recken.

Was war im Einzelnen geschehen?

  • Brett 1: Martin (M.) knickte praktisch im forschen Königsangriff seines Gegners ein, erhoffte sich zwar noch eine kleine Ausrede mit einem Opfer im Zentrum, aber dies erbrachte nur einen Bauern zurück und das gegnerische Läuferpaar beherrschte das Brett bis zum bitteren Ende: 0:1.
  • Nicht viel besser erging es Andrea an Brett 2: Sein weißes Springerpaar war den Läufern des Gegners beim Geschehen auf beiden Brett-Hälften deutlich unterlegen, obwohl es phasenweise so schien, als könnte Andrea doch noch in die Remis-Breite zurückrudern, aber es reichte im Endspiel nicht mehr ganz, denn die Gabel-Drohungen seiner Springer blieben doch sehr überschau- und widerlegbar: 0:2.
  • Vera an Brett 3 kämpfte mit den schwarzen Steinen gegen eine kleine Bauernschwäche im Zentrum gewohnt zäh und positionell an, blieb dabei aber längere Zeit hindurch recht passiv hinten drin stehen. Aber von ihr wird noch die Rede sein.
  • Unser zweiter Martin (G.) an Brett 4 verlief sich kurz mit seinem Königstiger an den Rand, was sich aber nicht als Nachteil herausstellte. Die Partie endete trotz beginnender Zeitnot mit einer stellungsgerechten Punkteteilung, ohne die Remis-Breite je zu verlassen: 0,5 : 2,5
  • Ümit an Brett 5 hatte sich mit einigen lässigen Tricks einen gedeckten Freibauern im Zentrum gesichert und dabei ein Schwerfiguren-Endspiel mit Türmen und Dame erreicht, ohne dabei allzu nennenswerte Vorteile zu erzielen. Im verzweifelten Bestreben um Aktivität (ver-)führte er seinen Turm zeitweise auf der engen 5. Reihe auf Abwege, aber seinem Gegner gelang es nicht, dies entscheidend zu nutzen.  Wir behielten ihn aber im Auge.
  • Wolfgangs weiße Position an Brett 6 wies schon bald ein höchst gefährliches "Loch" auf e3 auf, wo fast alle relevanten schwarzen Figuren, insbesondere beide Springer eindringen wollten. Um dies zu erschweren, opferte Wolfgang vergeblich einen Bauern und streckte frühzeitig die Waffen: 0,5 : 3,5
  • Erika an Brett 7 verlor auch recht frühzeitig einen gar nicht so unwichtigen Bauern im Zentrum, was sie aber nicht anfocht, ihr Springerpaar in der Folge tatkräftig in Szene zu setzen. Als Kibitz hatte ich immer wieder Angst, dass ihre Pferdchen durch die gegnerischen Bauern gänzlich zurückgedrängt werden könnten. Ihr Gegner aber schien mit dieser kleinen Bauerneroberung sozusagen zufrieden zu sein und vermied jede weitere aktive Maßnahme, so dass die Hoffnung blieb, dass Erika irgendwann das Heft der Partie wieder in die Hand bekam.
  • Auf unseren Edel-Ersatzmann Andreas Schleich war lange Verlass bis hin zum verdienten Remis. Zeitweise hatte ich sogar auf eine Öffnung im Zentrum zu seinen Gunsten gesetzt, aber das war wohl objektiv kaum möglich und der Gegner unterstütze diesen Plan auch nicht gerade durch naheliegende Fehler ...

Remis und 1:4.

 

O je! Und nun? Hängende Köpfe unter den wenigen Zuschauern auf Seiten Neuperlachs.

  • Ümits Schwerfiguren-Endspiel mit dem gedeckten Freibauern wirkte zunehmend erfreulicher. Plötzlich drang seine schwarze Dame auf f3 am gegnerischen Königsflügel ein, wovon sich der Gegner trotz heftigem taktischen Gemetzel nicht mehr erholte. Der erste Lichtblick war geschafft: 2 zu 4.

  • Veras Bauernschwäche mauserte sich zum echten Trumpf, ja mit gegnerischer Hilfe sogar zum Bauerngewinn und als sie zu allem Überfluss auch noch am Damenflügel durchbrach, da war es um ihren Gegner geschehen. 3 zu 4.

 

  • Jetzt hing alles an Erika. Sie kämpfte sich unverdrossen durch die Nacht und lehnte im Blick auf den Spielstand des Mannschaftskampfes heldenmütig ein Remis-Angebot ihres so langsam müde werdenden Gegners ab.  Ihr lange Zeit verteidigender Springer bricht urplötzlich über den gegnerischen Königsflügel herein und erzwingt auf lehrreiche Weise einen Qualitätsgewinn.
    Der Rest ist (trotz unangenehmer Fortschritte bei Bedenkzeit und Lebensalter...) Sache ihrer Technik und endet standesgemäß mit Matt. 4:4

    Hurra! Die Lobeshymnen und Schulterklopfer, die ihr jeder im Anschluss an diese tolle Leistung verabreichte, wollten völlig zu Recht kein Ende nehmen, aber wir kamen dann doch noch kurz nach Mitternach heim.

 

Beinahe hätte ich über all dem Trubel unsere Dritte zu erwähnen vergessen, deren Ergebnis durchaus der Rede wert war:

Am Ende schaute ein deutlicher 5:3 Sieg gegen die weitaus höher eingeschätzten Gegner der vierten Mannschaft von Haar heraus. Hier war günstig, dass Raimund hinten zu einem überlegenen und schnellen Erfolg kam und Christian B. einen kampflosen Punkt am Brett zwei mitnehmen durfte.

So etwas stärkt den Rücken und die Moral. 

Aber auch die vollen Erfolge von Rainer, der sich nach Abschluss aller Geplänkel am Damenflügel plötzlich mit einem Mehr-Springer am Brett wiederfand, wie auch Werner, der zwar seine Dame hergeben musste, sich dafür allerdings mit zwei Türmen und zwei Läufern eine erdrückende Übermacht einhandelte, verdienen sehr wohl hervorgehoben zu werden.

Erst die nicht zu vergessenden zäh errungenen Remisen von Stefan und Altmeister Karl komplettieren diesen schönen Erfolg.

 

Aber unser Chronist, diese alte Unke, will sich im Augenblick noch treu bleiben:

Unsere Dritte muss wirklich weiterhin alles geben, wenn am Ende ein Klassenerhalt in der C-Klasse herausspringen soll.

Unsere Erste will nun am Freitag die schöne Spielrunde mit einem ordentlichen Ergebnis vervollkommnen. 

 

Gut Holz!

Euer

Hubertus Taube

 

 

 

Zurück